"Alles gut kleiner Mann." Leon nahm wieder die Hände von dessen Ohren und tätschelte ihm den Kopf. Dann warf er Mayla ein schräges Lächeln zu, da ihm ein wenig die Ohren noch Klingelten. "Meerisch? Wenn ich raten sollte. Ich hoffe das passiert nicht all zu häufig." Er reichte dem jungen was zu trinken und verabschiedete ihn. Welcher ganz schnell davon düste. "Wie es scheint, sind es gute neuigkeiten die angekommen sind." meinte er mit einem freundlichen Lächeln und deutete auf den Brief.

Upps ... May rieb sich verlegen den Hinterkopf. "Oh ... sorry. Passiert mir manchmal, wenn die Emotionen mit mir durchgehen. Ich spendier dir wohl besser ne Packung Oropax." Da er Naseweis erwähnt hatte und auch bei ihren ganzen Nennungen der anderen Muggelfiguren nicht nachgefragt hatte, ging sie einfach mal davon, aus, dass er sich in und mit der Muggelwelt gut auskannte, und wusste, was Oropax war. "Und ja, sind sehr gute Nachrichten." Sie zögerte kurz, interessierte ihn das überhaupt? Aber sie musste ihre Freude einfach mit jemandem teilen. "Tallulah ist bei den Orkney-Inseln aufgetaucht. Eine Walkuh, von der wir seit zwei Jahren nichts mehr zu hören und zu sehen bekommen haben. Ich hab schon befürchtet, dass sie verendet ist. Aber sie hat wohl einfach ihren Peilsender verloren. Ich mach mich auch gleich auf den Weg, um ihr nen neuen zu verpassen und nach dem Schutzzauber zu sehen" Sie schwieg und lachte dann leise auf. "Tschuldige, das interessiert dich sicher nicht. Also, zu den Terminen. Wie du siehst, lebe ich auf Abruf. Ich kann jederzeit irgendwo hingeschickt werden. Besonders in der Walsaison. Also, wie lösen wir das Problem? Ich würd übrigens, wenn, am liebsten den Intensiv-Kurs nehmen. Wenn schon, denn schon." Hoffentlich ging ihr Vorsatz, surfen zu lernen, nicht gerade den Bach runter.

"Oh, ausgesprochen, also nächste mal schön die Oropax mitbringen." zwinkerte er ihr zu und noch wieder hinter den Tresen. Bei ihren Freundensausbruch hörte er ihr gespannt zu. "Wieso entschuldigst du dich, es ist für dich eine wichtige Sache und du lebst sie mit Leidenschaft, ich finde das mega interessant." meinte er ehrlich zu ihr. hmm, aber Abruf ist wirklich schwierig. er sah auf seinen Plan. "sobald die Sommerferien vorbei sind, gehen die meisten wieder zur Schule. Ich mach dir eine Vorschlag. Welche Uhrzeit passt dir am besten? Einfach so, wenn es eine Zeit gäbe welche wäre es?" fragte er fürs erste nach. Bevor er ihr den Vorschlag vorlegte.

Tja, das war schwierig. Einen geregelten Achtstundentag gab es bei ihrem Job nicht. Dafür hätte sie sich ins Labor versetzen lassen müssen, und das lag ihr gar nicht. Sie war lieber draußen. Andererseits hatte sie aber auch Kollegen, mit denen sie mal die Schicht tauschen konnte. Und außerdem - sie hatte sich das hier in den Kopf gesetzt, also würde sie das auch durchziehen. Schwierigkeiten waren dazu da , um überwunden zu werden. "Also, entweder morgens zwischen 4 und 7 oder nach Sonnenuntergang." Dabei war es gerade nachts im Meer am interessantesten. Da kamen Lebewesen an die Oberfläche, die man bei Tage nie zu sehen bekam. Aber manchmal musste man eben auch Opfer bringen. "Notfalls kann ich das so einrichten - falls meine Kollegen das mitmachen - dass ich zu bestimmten Zeiten abgelöst werden kann. Muss ich dann nur mal mit denen besprechen. Aber normalerweise müsste das für ne Weile gehen."

Er stützte seine Ellenbogen auf dem Tresen ab, faltete seine Hände ineinander und legte den Kopf drauf. "Dann werde ich jeden Tag, morgens von 4 bis 7 und abends beim Sonnenuntergang auf dich warten." Er schloss die Augen beim Lächeln. "Wenn du es schaffst, kommst du vorbei und nun musst du wahrscheinlich auch schon los zu deiner Walkuh." Er kam mit dem Kopf wieder hoch. Die Hände klatschte er auf den Tresen und stütze sich im Grunde ab. "Deal?" Er zwinkerte ihr zu. Da er sich eh so gut wie immer am Strand aufhielt war das kein Problem. Auch wenn es für ihn wirklich sehr lange Stunden in dem Fall werden würden.

Etwas verblüfft schaute May ihn an, schüttelte dann den Kopf. "Nee, nee, mein Lieber, ich werd dir ganz sicher nicht den Schlaf rauben. Ein übermüdeter Lehrer ist nicht nur für die Schülerin ne Gefahr, sondern auch für sich selbst. Kommt also gar nicht in den recycelten Jutebeutel!" Sie dachte kurz nach und traf dann ihre Entscheidung. "Weißte, sollen die sich auf den Kopf stellen. Die werten Kollegen schulden mir eh noch was." Hatten sie schließlich übel veräppelt vor kurzem. "Wenn du das von deiner Seite aus hinkriegst, sag ich jetzt mal ganz spontan zwischen 18 und 20 Uhr inklusive von mir spendiertem Drink am von mir selbst entzündeten Lagerfeuer. Gibt nix besseres, als den Tag mit nem Lagerfeuer und nem Drink am Strand ausklingen zu lassen." Und ob sie das nun mit ihrer üblichen Clique machte, oder mit dem Surferman, war ja gestrickt wie gehäkelt, auf das Erlebnis an sich kams an.

Geknickt ließ er den Kopf hängen. "Schade, dabei hatte ich mich ein wenig gefreut." Er warf den Kopf wieder hoch. "18 - 20 Uhr geht klar. Das Lagerfeuer Zünd ich jedoch an, aus Versicherungsgründen, versteht sich." zwinkerte er und holte unterm Tresen zwei kurze hervor. "Zum besiegeln?" fragte er nach. Bevor er Alkohol reinkippen würde.

Na sieh mal an, Stoff hatte der auch da. Wurde immer besser. "Aber immer. Aber ich warne dich: wenn ich zuviel intus hab, fang ich an, versaute Lieder zu singen." Und zwar lautstark. Als sie das mal am Muggelstrand gebracht hatte, hätte sie beinahe ne Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses kassiert. Sie grinste ihn frech an und nahm ihm eins der Gläser ab. "Lass laufen!" Immer noch grinsend hielt sie es ihm zum einschenken entgegen.

Leon musste grinsen. "Solange sie abends gesungen werden, kannst du die dümmsten und verrückesten Lieder singen, wie es dir beliebt." auf ihre Aufforderung hin goss er ihr und dann sich selbst den kurzen ein, mit einem selbstgebrannten schnapps, den sie hier am Strand servieren. Einer nach Pfirsich und Hibiskus Blüten schmeckender Snaps mit einem immer wechselnden magischen Gewürz. Sodass es jedes Mal ein wenig anders schmeckte. Dennoch sehr gut war. Er hob sein Glas an. "Auf das Meer, die Wellen, Sonne und die frische Brise am Strand." zwinkerte er.

"Und auf die bald hoffentlich beste Surferin des Strandes", fügte May trocken hinzu, hob kurz ihr Glas in seine Richtung und kippte den Schnaps dann kurzentschlossen hinunter. Sie verzog keine Miene, als der Alkohol ihre Kehle hinunter rann. "Nicht übel", meinte sie und schmeckte kurz nach. "Pfirsich ... Hibiskus? Und ..." Sie schmeckte erneut nach. "Kardamom? Interessant. Kenn ich bisher nur im Lebkuchen. Aber ist nicht übel. Nur ein bisschen schwach auf der Brust. Du solltest dem mal mit ein bisschen Vodka Devils Spring auf die Sprünge helfen." Wenn schon Alkohol, dann richtig, und keine Brause! "So", meinte sie dann und stellte das Glas auf den Tresen zurück, "jetzt muss ich aber. Wir sehen uns dann morgen Abend um sechs. Und damits dir nicht zu langweilig wird bis dahin, hier noch n Rätsel: Was ist gelb und steht am Fenster?" Grinsend winkte sie ihm noch einmal zu und apparierte. Tallulah wartete schließlich!

"Na mit dem besten Surflehrer wird das klappen." hielt er ihr Einheit und kippte seinen Schnaps hinunter. "Genau, Hibiskus und Pfirsich.
Das dritte jedoch ist falsch geraten." zwinkerte er. Leon zuckte nur mit den Schultern als sie meinte der Schnaps wäre zu schwach, er wusste, dass dieser hier nicht gerade stark war. Musste auch so sein, weil sonst könnte er am Ende des Abends nicht mehr mit allen Sinnen arbeiten. Ein wenig aufpassen auf sich und auch auf die, die mit ihm trinken, tat er schon. "Bis morgen Abend." das Rätsel machte ihn baff und verlegen, er war noch nie gut darin gewesen Rätsel zu erraten und bis zum Abend würde er es sicher schon längst wieder gewesen haben. So lief er hinüber um einen Kunden ein Bord ausleihen zu können.

=> Timeskip nächster Abend, nach einem langen Arbeitstag

Noch in Arbeitskleidung, sprich Neoprenanzug, und noch vom Meerwasser tropfenden Haaren apparierte May zum Strand. Wie üblich hatte sie sich kaum von ihrer Arbeit losreißen können und so lange wie möglich mit den Tieren im Wasser herumgeplantscht. Ihren Rucksack lässig über einer Schulter hängend, machte sie sich auf den Weg und ging zur Bar. Man musste schließlich Prioritäten setzen, zuerst musste mal das Bier kaltgestellt werden!

Timeskip, nächster Abend

Der Tag war lang gewesen. Heute war wiedermal ein Tag gewesen, wo er mehr im Wasser war, als auf dem Land. Denn sehr viele wollten Surfen lernen. Was er gut verstehen konnte. Er liebte es jedes Mal aufs neu auf den Wellen zu reiten. Sein Schüler, den er gerade unterrichtete kam gerade aus dem Wasser, da Leon ihn rausgeworfen hatte. Denn es war schon 18 Uhr. Mit seinem eigenen Bord und dem Jungen and der Seite, der ein ausgeliehenes Trug, kam er zurück zum Strand Haus. 2 min vor 18 Uhr war es. Er verabschiedete den jungen und stellte die Bretter wieder weg. Dann kam er vor zur Bar, um selbst erstmal wieder Flüssigkeit auftanken zu können. Da sah er auch schon wer pünktlich angetanzt kam. Er hob zum Gruß die Hand. "Hey! Schon da, wie schön. Du schaust auch so aus, als wäre dein ganzer Tag im Wasser gewesen." lächelte er freundlich.

May schüttelte wild mit dem Kopf, dass die Haare flogen und das Wasser durch die Gegend spritzte. "Hi, Seelöwe", grüßte sie dann und grinste Leon frech an. "Ja, wie immer eigentlich", meinte sie dann. Und an sich heruntersehend stellte sie amüsiert fest: "Zumindest bin ich schon mal perfekt angezogen fürs surfen." Sie nahm den Rucksack von der Schulter und zog den Reißverschluss auf. Nahm das Sixpack raus und hielt es ihm entgegen: "Hier, stell das mal bitte kalt." Sie bevorzugte eine bestimmte Sorte Muggelbier und schließlich konnte man ja nicht davon ausgehen, dass hier sowas vorrätig war. "Für später am Lagerfeuer", erklärte sie noch. "So, meinetwegen kanns losgehen."

Leon konnte nicht anders als zu schmunzeln. Er nahm das Bier und stellte es im Kühlschrank kalt, an seiner Stelle, da wo sein Kollege wusste, dass es ihm privat gehörte und nicht für die Kunden an der Bar war. "Nun, ehm, also es kommt ganz drauf an, würde ich sagen." Ob die Kleidung richtig war? Wohl eher gerade nicht. Eine Hand wanderte vor sein Gesicht, weil er sein Grinsen nicht abstellen konnte. "Na dann, auf ein paar Runden im Sand rennen, zeig mir wie viel Ausdauer du hast und kein mogeln, nur der Sand gilt als Unterlage zum rennen." Er fing selbst an los zu laufen. Routine für ihn und da er von seinen Schülern heute nur Mayla als Anfängerin hatte, war das heute für ihn auch seine erste runde im Sand.